Der Brauch des spanischen Stierkampfes geht zurück auf ehemals weitverbreitete Stierkulte. Bedeutung erlangte der Stier in der europäischen Mythologie in zweierlei Hinsicht. Zum einen steht er für die allgewaltige Kraft, die unermüdlich den Himmel in Drehbewegung hält. Zum anderen für die Zeugungskraft und somit als Symbol der Fruchtbarkeit. Auch seine körperliche Kraft verehrten Menschen schon in der Frühgeschichte.
Der Toro Bravo, der ernannte Kampfstier Spaniens, ist der Nachfahren einer uralten Rinderrasse: dem Urus oder dem Auerochsen, der auf der Welt weit verteilt war. Noch heute sind die Vorfahren in den „Toros Bravos“ erkennbar: gewaltige Kraftpakete und gleichzeitig unheimlich wendig, trotz eines Körpergewichtes von bis zu 600 Kilogramm. Die Personifikation einer ungeheuren Stärke, die der Mensch im Kampf mit ihm bezwingen möchte.
Helden, Märtyrer und andere Figuren
Die Basis eines Stierkampfes beruht auf nichts anderem als auf der körperlichen Kraft und der „Tapferkeit“ des verwundeten Stieres. Im Licht stehen jedoch die Menschen, die laut Stierkampfverfechter ihr Leben in der Arena riskieren. Sie gehen sogar als „Helden“ in die Geschichte des spanischen Stierkampfes ein, wenn sie getötet werden. Victor Barrio, beispielsweise, dessen Lungenflügel und Herzschlagader durchbohrt wurde, als das Horn des Stieres „Lorenzo“ die rechte Achselhöhle traf. (1) Er starb in der Arena – als Märtyrer, wie der Stierkampfkenner und Autor Rubén Amón dem Tagesanzeiger (2) erklärte:
„Mit Barrios Tod sehen wir wieder die außergewöhnlichen Kräfte, die mit dem Stierkampf zusammenhängen: die Dialektik von Thanatos und Eros, Kreation und Tod. Darum ist Barrio ein Held und Märtyrer, eine historische Figur bereits. „(3)
Der Stierkämpfer ist also jemand, der sich für seine Überzeugung bereit ist zu opfern, schweres körperliches Leid und den Tod auf sich zu nehmen. In einem Ritual, an dessen Ende meist nur ein Tier sterben muss – der Stier. Schließlich handle es sich beim Stierkampf um die Begegnung mit dem Tod. Dieser „[…] ist die Essenz des Stierkampfs. Lieber kein Stierkampf als ein Stierkampf ohne Tötungen.“ (4) Denn „Ein Verzicht auf Tötungen allerdings wäre das Ende des Stierkampfs. Es wäre wie eine katholische Messe, die das Zeigen von Kreuzigungen verbietet.“ (5)
Der Stierkampf als eine Art Religion, die tötet. Das getötete Wesen als Opfer. Der Akt des Tötens versteckt hinter dem Begriff „Ritual“. Für ethische oder moralische Gedanken bleibt kein Raum. Um Vernunft oder Gerechtigkeit geht es beim Stierkampf nicht: „Kein Moment ist realer als jener, wenn man sein Leben riskiert. Und wenn der Tod gesehen und überlebt wird, ist das ein Moment der Katharsis. Es geht hier nicht um Vernunft. “ (6)
Ein Moment der Katharsis?
Der traditionelle Stierkampf also als Theaterstück, als Läuterung der Seele von Leidenschaften, welches als Mittel der Darstellung den Tod eines Protagonisten fordert. Emotionales Abreagieren zur Befreiung von psychischen Konflikten und inneren Spannungen, mithilfe realer Gewalt. Das hat eher was mit Gladiatorenkämpfen im alten Rom zu tun als mit einem klassischen Theaterstück.
Ein Schauspiel ja – in seiner reinen Inszenierung des Menschen zum Helden mittels Verkehrung der Tatsachen. Durch gewalttätige Unterdrückung eines unschuldigen Tieres, das eigentlich der Stärkere wäre. Für den kurzen Rausch eines Menschen nach einem unfairen Sieg. Ermöglicht durch gezielte Manipulation und zum Schutze des Stierkämpfers, dessen Lebenserwartung einmal bei unter 40 Jahren lag.
„Stiere gewinnen keinen Stierkampf. Menschen gewinnen.“ Norman R. Augustine
Die Vorbereitung des Stieres auf den ungleichen Kampf beginnt schon lange vor den 20 Minuten in der Arena.
Damit keine Gewöhnung an den Menschen stattfindet, bekommt er bis zu seinem sechsten Lebensjahr kaum welche zu sehen. Danach wird er an eine der großen Stierkampfarenen verkauft. Dazu werden sie häufig durch ganz Spanien und teilweise auch nach Frankreich oder Portugal in engen Tiertransporten zu Stierkämpfen verfrachtet. Das Auf- und Abladen und die darauffolgende Umgebung ist purer Stress für die Tiere.
Damit der Stier durch ein zielgerechtes Zustoßen nicht zu gefährlich für den Torero wird, schleift mensch dem Stier die Hörner um mehrere Zentimeter ab. Dabei können empfindliche Nerven verletzt werden. Dies dient dazu, durch eine Veränderung der Hornlänge, den Stier beim Zustoßen den Winkel falsch einschätzen zu lassen. Damit sein Sehsinn getrübt ist, hält mensch ihn vorher in Dunkelheit. Läuft er dann in die Arena, wo er nicht weiß, was ihn erwartet, ist er erst mal vom Tageslicht geblendet. In bestimmten Fällen versuchen Menschen Stiere vorher „durch Kopfstände“ in den dunklen Transportkisten einzuschüchtern. Oder sie schlagen die Tiere mit Sandsäcken in die Nierengegend.(7)
Diese Schutzmaßnahmen gegenüber den Toreros reichen dennoch nicht aus: Sie erhalten eine gewaltige Menge an Abführmitteln, die sie zusätzlich schwächt. Viele von ihnen werden laut Untersuchungen mit Entzündungshemmern gedopt, deren Nebenwirkungen Verhaltensänderungen zur Folge haben. (8) Betritt der Stier die Arena, ist ihm nicht bewusst, in welch grausamer dreiteiliger Choreografie er mitwirken muss. Der jubelnden Menge, mit der er konfrontiert wird, schon. Denn das, was jetzt folgt, nennen sie seit Jahrhunderten Tradition!
Der Stier sucht panisch nach einem Fluchtweg, den es nicht gibt. Dafür aber ein oder zwei Reiter (Picadores) mit einer Lanze, die ihm diese mehrfach in den Nacken stechen, um seine Nackenmuskeln zu verletzen. Er beginnt viel Blut zu verlieren und kann fortan seinen Kopf nur noch unter Schmerzen heben.
Im zweiten Teil rammen ihm Menschen (Banderilllos) bunte Spieße mit Widerhaken in den Nacken. Dazu kommen schwarze, mit längeren Widerhaken, wenn Erstere seine „Angriffslust“ nicht genügend „angeregt“ haben.
Der Schlussteil beginnt: Musik wird eingespielt, der Paso doble. Stierkampfverfechter vergleichen diese Phase mit einem Tanz. Der Matador als zentrale Gestalt des jetzigen Geschehens führt einige Figuren mit einem roten Tuch aus. Die Farbe der Tücher, dekorativer Inhalt eines grausamen Theaters, spielt keine Rolle für die Wut des Stieres. Die Tücher dienen zur Ablenkung. Was ihn rasend macht, ist der fürchterliche Schmerz aufgrund seiner Verletzungen. Und der Stier ist verwundet – schwer verwundet. Nun sticht der Matador ihm ein Schwert in seinen Körper. Dann versucht er,ihn mit einem Degenstoß ins Genick zu töten. Gelingt das nicht, was oft der Fall ist, steht der Stier stark aus dem Maul blutend noch da. Weitere
Degenstöße des Matadors folgen. Misslingen auch diese, kommen seine Helfer (die Quadrilla, die Mannschaft um den Matador) ins Spiel. Sie bringen den Stier durch das Wedeln mit pink-und gelbfarbigen Tüchern dazu, sich hin und her zu bewegen. Dadurch zerstückelt das in ihm steckende Schwert seine inneren Organe. Der Stier bricht zusammen. Ein Helfer zerstört ihm mit einem Dolchstoß das Rückenmark. Der Stier ist gelähmt. Tot noch nicht. Hat der Matador mit seiner „Leistung“ das Publikum überzeugt, werden dem Stier eines oder beide Ohren abgeschnitten, manchmal auch der Schwanz – als Trophäe. Dann schleifen ihn Maultiere aus der Arena. Während er ausblutet, lassen der Torero und seine Helfer sich feiern. Einige Minuten später steht der nächste Stier in der Arena.
Denn sie wissen, was sie tun
Für alle Tiere, die der Mensch zum Stierkampf zwingt, gibt es praktisch kein Entrinnen. Auch für die Pferde nicht. Die meist alten Tiere sind für die Arena ungenügend geschützt und erleiden oft schwere Verletzungen, wenn der Stier seine Hörner in sie stößt. Um sie für den Kampf zu missbrauchen, spritzt mensch ihnen vorher Beruhigungsmittel. Die Ohren werden ihnen mit Watte zugestopft, die Augen verbunden. Angeblich sind sogar ihre Stimmbänder durchtrennt, damit sie ihre Panik nicht rausschreien können, wenn der um sein Leben kämpfende Stier sie attackiert. Unbehandelt werden sie zum nächsten Stierkampf transportiert, bis sie gänzlich am Ende sind. (9)
Stiere verlassen, sind sie einmal in ihr, sehr selten die Kampfarena lebendig. Ein zu wütender Stier muss den Schauplatz zwar vorzeitig unter Buhrufen des Publikums verlassen. Endet aber auf dem Schlachthof. Nur in seltenen Fällen dürfen sie zurück auf ihre angeblich weite Weiden, wobei sie oftmals die Mehrheit der Zeit tatsächlich hinter Wellblechzäunen verbringen. (10) In dieser „artgerechten Haltung“ dienen die begnadigten Stiere zur Zucht zukünftiger Opfer. Der Preis für ihren Mut und verzweifelte Wut, mit dem sie das Publikum für eine Weile unterhalten haben. (11) Verletzungen bei dem Matador, seinen Helfern oder dem Publikum sind sehr selten.
Im August 2010 schaffte es der Stier „Quesero“ in der spanischen Stadt Tafalla, wütend die Balustrade zu überspringen und zunächst aus seiner Opferolle auszubrechen. Er landete direkt im Publikum. 40 Menschen verletzte er durch seine Hufe und Hörner. Vorbei war die Begeisterung im Publikum. Quesero wurde dafür eingefangen und getötet. (12)
Laut einer Zusammenstellung der spanischen Nachrichtenagentur Efe töteten Kampfstiere im 20. Jahrhundert in Spanien 33 Toreros. (13) Die geschätzte Zahl von vorsätzlich getöteten Stieren bei rund 1700 Stierkämpfen (Stand 2015) mit gewöhnlich sechs Tieren pro Veranstaltung liegt bei etwa 10 000 im Jahr. (14)
Tradition als Deckmantel für legalisierte Tierquälerei?
Die Arenen sind, laut der Initiative Anti-Corrida, bei Stierkämpfen kaum noch ausverkauft und meist nur noch zu einem Drittel besetzt. Auch, wenn „Star-Toreros“ daran beteiligt sind. Auf den Balearen, den Kanaren und in Katalonien sind Stierkämpfe mittlerweile sogar verboten. Ein Erfolg von Stierkampfgegnern, aber, laut politischen Beobachtern, auch ein Mittel, um Unabhängigkeit und Stärke gegenüber Spanien zu demonstrieren. (15) Mehr als vier Fünftel der jungen Spanier wollen von Stierkämpfen nichts wissen. Trotzdem oder vielleicht genau darum wollen die Konservativen unter dem derzeitigen spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy die Tätigkeit des Matadors in die staatliche Berufsausbildung aufnehmen. (16) Für Jugendliche im Alter von 15 bis 17 Jahren ohne Hauptschulabschluss wäre es dann möglich, sich zum Stierkämpfer ausbilden lassen. Stierkampfverfechter könnten so verhindern, dass der Stierkampf, als Teil spanischer Kultur nicht in Vergessenheit gerät und neuen Aufschwung bekommt.
Aber auch nicht ausgebildete Stierkämpfer dürfen sich an tierquälerischen Traditionen beteiligen. Bei Stierrennen hetzen Dorfbewohner grölend junge Stiere wie den „Toro de Coria“ (benannt nach der westspanischen Stadt des Geschehen „Coria“) oder „Toro de la Vega“ durch die Straßen. Sie beschießen diese mit Pfeilen oder stechen auf die panischen Tiere mit Lanzen ein. Auch hier wartet nur der Tod auf die Tiere. Auf die Menschen die abgeschnittenen Hoden als Trophäe.
In El Escorial (Spanien) werden Ende Juli zu dem traditionellen Fest „Becerradas“ maximal zwei Jahre alte Kälbchen von Jugendlichen abgeschlachtet. Letztere sind oftmals sogar noch betrunken. Jeder darf mitmachen und in die Arena springen. Mit spitzen Gegenständen wie „Banderillas“ (eine Mischung aus Harpune und Pfeil), Schlägen und Tritten quälen sie das Tier, bis das kleine Tierkind verblutet. Die Kälber zittern vor Angst, müssen sich teilweise von dem Stress und den Schmerzen übergeben.
Manche nehmen noch wahr, wie ihnen die Ohren abgeschnitten und sie hinter einem Pferd über den Platz geschleift werden- bis sie tot sind. (17)
Menschliche Kinder üben hier Gewalt an nichtmenschlichen Kindern aus – aus Tradition. In ihrem Namen wird gezeigt, dass Folter, Quälerei und Totschlag gegenüber Schwächeren vollkommen in Ordnung sind. Stierkampfschulen tragen zu dieser Einstellung noch bei und der spanische Staat unterstützt dies. Die Erziehung zur Gewalt an Tieren nun auch in die staatliche Berufsausbildung aufzunehmen, ist der Höhepunkt – für die Stierkampfschulen insbesondere. So öffnet sich ein neuer, einfacher Weg zu öffentlichen Geldern, um Kinder systematisch auf das gewalttätige und grausame Abschlachten von Tieren zu schulen. Es gibt bereits spezielle Schulen, wo fünfjährige Kinder, für die Folter von Tieren vorbereitet werden. (18) Und teilweise werden diese Schulen sogar aus EU-Mitteln finanziert.
Trotz des „Amsterdamer Protokoll“ zur Festlegung europäischer Werte im Tierschutz. Denn in diesem “tragen die Union und die Mitgliedstaaten den Erfordernissen des Wohlergehens der Tiere als fühlende Wesen in vollem Umfang Rechnung;“ jedoch: „sie berücksichtigen hierbei die Rechts- und Verwaltungsvorschriften und die Gepflogenheiten der Mitgliedstaaten insbesondere in Bezug auf religiöse Riten, kulturelle Traditionen und das regionale Erbe.“ (19) Für „das Wohlergehen der Tiere als fühlende Wesen“ gibt es also Ausnahmen, um diesem dann eben doch nicht im vollen Umfang Rechnung zu tragen. Im Zusammenhang mit kulturellen Traditionen, religiöse Riten oder regionalem Erbe kann dem Wohlergehen fühlender Wesen keine Beachtung geschenkt werden. Die EU scheint dem Stierkampf also „hilflos“ gegenüberzustehen?
Der Stierkampf rettet die Existenz des Stiers?
Obwohl die Mehrheit der spanischen Bevölkerung diese traditionelle Quälerei ablehnt, werden Jahr für Jahr weiterhin Stierrennen und Stierkämpfe veranstaltet. Durch intensive Lobbyarbeit seitens der Stierkampfbefürworter wird dafür gekämpft, dass diese spanische Tradition nicht ausstirbt. Seltsamerweise ähneln deren Argumente dabei denen der Fleischindustrie und seinen Verfechtern. So wie es Fleischliebhaber gibt, die tatsächlich behaupten, die Fleischproduktion wirke dem Aussterben der sogenannten „Nutztiere“ entgegen, „sorgen“ sich die Stierkampfverfechter um die Kampfstierrasse. Das Argument: Ohne Stierkämpfe würde diese aussterben. Die Stierkampflobby setzt sich also neben der Quälerei auch für den Artenschutz ein? Außerdem würden sie für den Erhalt der ökologischen Landwirtschaft mit den für die Kampfstiere wichtigen großen Weideflächen, sowie den Erhalt des Ökosystems sorgen. Würde der Stierkampf verboten werden, müssten alle Zuchtbetriebe schließen und die weiten Weiden verkauft werden. Sie gehen davon aus, dass diese dann bebaut würden. Aufgrund des Verschwindens von natürlichem Lebensraum bestände so die Gefahr des Artenschwundes. Wie sie auf die illusorischen Bilder von ausgedehnten Flächen kommen, ist ein Rätsel. Denn Tierschützer brachten in Erfahrung, dass die Kampfstiere keineswegs immer auf großen Flächen leben. Häufig verbringen sie „viel Zeit hinter Wellblechzäunen„. (20)
Dazu kommt die heftige Zufütterung und medikamentöse Behandlung, ähnlich wie in der Fleischindustrie. Für die Zucht zur Fleischproduktion seien Kampfstiere allerdings viel zu gefährlich, „ineffektiv und teuer“ (21). Das Fleisch der getöteten Stiere wird aber vermarktet, nachdem es auf BSE getestet worden ist. Denn die durch traditionelle Waffen verursachten Verletzungen können mögliches BSE-infiziertes Nervengewebe über den ganzen Tierkörper verteilen. Laut Anti-Corrida gibt es Metzgereien, die sich eigens auf Kampfstierfleisch spezialisiert haben. (22)
Das Totschlagargument, das gerne von der Stierkampflobby genutzt wird: Der Stierkampf schaffe Arbeitsplätze. (23) Diese sind aber überwiegend befristet, nicht dauerhaft und saisonal bedingt. Denn in der Wintersaison gibt es keine Stierkämpfe.
Um was es wirklich geht, findet keine Erwähnung: Ohne Stierkampf gibt es für die Landwirte der Stierkampfzucht weniger Geld – die Subventionen des spanischen Staates und der EU fallen weg. Denn laut der Tierrechtsorganisation Animal Equality unterstützt Spanien diese mit etwa 130 Millionen Euro aus den Agrarsubventionen der EU. (24) Zwar stimmte das EU-Parlament Ende 2015 auf Druck der spanischen Grünen für eine Abschaffung der Subventionen für die Stierkampfindustrie. (25) Der dazugehörige Änderungsantrag für den Etat 2016 wurde aber in weiteren Instanzen abgelehnt.
Landwirte, die Stiere für den Stierkampf züchten, erhalten weiterhin EU-Fördermittel. Europäische Steuerzahler zahlen weiter für das Quälen von Tieren im Namen der Tradition.
Doch Traditionen sollten immer hinterfragt, angepasst oder aufgegeben werden. Ein schönes Beispiel dafür ist die Gemeinde Mataelpino in Zentralspanien die anstelle des Stierrennens das „Rennen der Bälle“ einführte als neue Variante. (26)
Denn die Tradition ist es, die sich nach ethischen Vorstellungen zu richten hat und nicht umgekehrt. Entweder sie kann sich einer sich verändernden Welt anpassen, oder sie hat ihre Daseinsberechtigung verloren. Darum ist es notwendig, Verantwortung zu übernehmen und Tierquälerei nicht unkommentiert hinzunehmen. Im Falle Spaniens und dem Festhalten an Stierkämpfe und -rennen, mit dem Bewusstsein, das wir alle EU-Bürger sind. Dass wir alle das mitfinanzieren, aber auch das die meisten Spanier genau so dagegen sind. Daher kann es durchaus auch Sinn machen, hierzulande zu protestieren und Druck auf politisch Verantwortliche auszuüben.
Darüber hinaus sollte mensch sich jedoch auch bewusst machen, dass die Leiden der Stiere hier geradezu überdeutlich sichtbar werden, in einer grotesk wahrnehmbaren Form.
Das Leiden in den Zucht- und Mastanlagen und den Schlachthöfen bleibt vor unseren Blicken verborgen. Niemand kann uns sagen, wer mehr leidet, ein Urteil darüber sollte mensch sich auch nicht anmaßen, aber: Verdient – haben sie es alle nicht!
Wer den Stieren eine Stimme geben möchte, hier geht es zur einer Petition von Animal Equality:
www.animalequality.de/grausame-spektakel
Quellen:
(1) (13) www.welt.de/vermischtes/article156938706/Das-Horn-des-Stieres-durchbohrte-die-Herzschlagader
(2) (3) (4) (5) (6) www.tagesanzeiger.ch/kultur/diverses/es-geht-nicht-um-vernunft
(7) www.spiegel.de
(8)(9) www.ariwa.org/wissen-a-z/wissen-a-z/stierkampf
(10) (20) (22) (23) www.anti-corrida.de/stierkampf
(11) (12) (21) (23) www.planet-wissen.de/kultur/suedeuropa/madrid/pwiestierkampftragoediemittradition
(14) de.wikipedia.org/wiki/Stierkampf
(15) www.spiegel.de/panorama/corrida-verbot-in-katalonien-tod-dem-stierkampf
(16) (25) derstandard.at/2000036652269/Lehrberuf-Stierkaempfer
(17) www.change.org/p/b%C3%BCrgermeister-stoppt-die-tierqu%C3%A4lerei-w%C3%A4hrend-der-becerradas
(18) www.stierkampf.org/
(19) www.eu-koordination.de/eu-themen/tierschutz
(24) www.animalequality.de/grausame-spektakel