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Das Tier- und Tierrechtsblog

Tiere

Zum Muttertag

Posted on Mai 13, 2018 Leave a Comment

Heute, am zweiten Sonntag im Mai, ist wieder Muttertag. Der Tag, an dem mensch sich auch die einzigartige Verbindung zwischen Mutter und Kind in Erinnerung ruft. Zu welchen Kräften die Mutter fähig ist, um ihr Kind auf die Welt zu bringen, es zu schützen, groß zu ziehen und für das weitere Leben zu wappnen – sowohl die menschliche als auch die nichtmenschliche Mutter. Ich erinnere mich an Artikel in den Print- und Onlinemedien letztes Jahr, die über die „Supermuttis“ im Tierreich berichteten. Vergessen wurden dabei (nichtmenschliche) Mütter, die dies gar nicht erleben dürfen. Und gerade derer gedenke ich heute ganz besonders.

Ich gedenke den Hühnern, die in Legebetrieben eingesperrt sind, um Eier zu legen bis ihre Körper völlig erschöpft sind. Die nicht ein einziges Mal erleben können, wie ihr eigenes Küken aus dem Ei schlüpft. Ich denke an ihre Kinder, die, durch menschliche Hand zu Waisen gemacht, in Brütereien schlüpfen. Statt Mutterliebe folgt entweder die Mast, um noch im Kindesalter getötet und zu Hühnerfleisch verarbeitet zu werden oder sie treten in die Fußstapfen ihrer nie kennengelernten Mütter: Eier legen, bis ihre Legeleistung abnimmt und sie geschlachtet werden. Und ich denke an die männlichen Küken, die, sie konnten gerade noch mal „Piep“ sagen, kurz nach ihrer Geburt vergast oder geschreddert werden.

Ich gedenke den Puten, die zur Produktion ihres Nachwuchses, den sie nie sehen werden, in Vermehrungsbetrieben gefangen gehalten werden. Ich denke an ihre Kinder, die Mutterliebe nie kennenlernen, geschweige denn spüren werden. Stattdessen übernehmen vollautomatische Brutmaschinen das Ausbrüten der zukünftigen Zucht- oder Masttiere, die noch im Kindesalter geschlachtet werden. Manche sogar noch früher um als „Babyputen“ vermarktet zu werden.

Ich gedenke den Schweinemüttern, die als lebendige Geburtsmaschinen in Kastenständen oder Abferkelgittern eingezwängt sind. Deren neugeborene Ferkel sich, auf der Suche nach mütterlicher Wärme, durch das Gitter ihren bewegungsunfähigen Mütter nähern und von ihnen, haben sie Pech, noch erdrückt werden. Ich denke an das Leiden dieser Mütter, die die Schmerzensschreie ihrer Kinder hören, wenn ihnen Schwänze, den männlichen Kindern zusätzlich die Hoden ohne Betäubung ab- beziehungsweise herausgeschnitten werden – und die Mütter nichts tun können. Wie sie das Brüllen ihrer Kinder miterleben müssen, während diese totgeschlagen werden. Und ich denke an ihr unvorstellbares Leid, wenn ihre Babys von ihnen genommen werden.

Apropos „Wegnahme“: Ich gedenke all den Tiermüttern wie Kühe, Ziegen oder Schafe, die aufgrund des menschlichen Konsums ihrer Muttermilch, ihre eigenen Kinder kurz nach der Geburt weggenommen bekommen – Jahr für Jahr. Hilflos müssen sie dem Kinderraub zusehen und trotzdem versuchen manche Mütter ihren Kindern noch hinterherzurennen, wenn sie weggefahren werden. Nützen tut dies leider nichts. Eine Kuhmutter versuchte, nach einer Zwillingsgeburt auf der Weide, wenigstens eines ihrer Kälbchen zu schützen: Eines der Zwillinge brachte sie zum Bauern, das andere versteckte sie am Weiderand im Wald. Leider folgte der Bauer ihr nach dem morgendlichen Melken auf die Weide, entdeckte das Kalb und nahm ihr auch dieses.

Ich denke an die Verzweiflung von Mutter und Kind. An das oft tagelange Rufen der Mütter nach ihren Kindern und die verängstigten Schreie jener nach ihren Müttern. Und ich denke an die Zukunft dieser Kinder. Die weiblichen erwartet meist dasselbe Schicksal wie das ihrer Mütter: Milch produzieren, bis sie ausgelaugt sind und die jährliche ungeheure psychische Belastung durch die Wegnahme ihrer Babys. Die männlichen Kinder enden zerstückelt als Lamm-, Kalbs- oder Jungbullenfleisch.

„Ich habe zwei Söhne. Wenn ich eine Kuh wäre, wären sie jetzt beide tot, getötet und gegessen. Ich würde immer noch um sie trauern und vielleicht auch andere. Aber es ist fast noch schlimmer zu denken, wenn ich Töchter hätte, würden sie mein Schicksal erleiden. Ein Kind zu verlieren ist der Albtraum einer Mutter, aber auch das Wissen, dass Ihre Kinder leiden.“

Zum heutigen Muttertag frage ich mich besonders, warum viele den Albtraum aller Mütter, der Väter sicherlich auch, bei anderen Müttern zulassen? Würden wir menschliche Frauen so ausgebeutet werden, wie diese nichtmenschlichen Mütter, würden wir uns nicht längst mobilisieren, um für unsere Rechte zu kämpfen, da unsere Körper doch uns gehören?

Der Muttertag in seiner heutigen Form wurde in der englischen und US-amerikanischen Frauenbewegung geprägt, die sich für Friedensprojekte und mehr Frauenrechte einsetzte. Jahrhundertelang wurden Frauen aufgrund ihres Geschlechts unterdrückt, dagegen kämpften sie lange an. Heute ist die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau gesetzlich geregelt. Laut aktuellen Studien aber sitzen noch immer wenige Frauen in den höheren Etagen der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Politik. Ebenso verdienen Frauen immer noch weniger als Männer in vergleichbaren Positionen. Das Gefühl der Herabsetzung aufgrund ihres Geschlechts kennen viele Frauen heute noch und es fühlt sich nicht gut an.

Männer sollen nicht ihre Macht über Frauen ausüben. Frauen aber genauso wenig über Männer. Eine Mehrheit von Menschen soll ihre Macht nicht über einer Minderheit von Menschen ausüben. Die Minderheit über die Mehrheit aber auch nicht. Und Menschen sollen nicht ihre Macht über nichtmenschliche Lebewesen ausüben.

Allesamt haben nicht das geringste Interesse an Gewalterfahrungen in physischer oder psychischer Form – eine Gemeinsamkeit. Allesamt haben zudem elementare Gemeinsamkeiten wie Leidensfähigkeit, Schmerzempfinden, Emotionalität, Kognition und Sozialität. Und alle haben das Recht auf Unversehrtheit, auch nichtmenschliche Tiere, ob uns das gefällt oder nicht. Auch sie wollen nicht eingesperrt werden, auch nicht ein bisschen, sondern gar nicht. Auch sie wollen nicht ausgebeutet werden, auch nicht ein bisschen, sondern gar nicht. Auch sie wollen nicht Schmerz erleiden, auch nicht ein bisschen, sondern gar keinen. Und auch sie wollen nicht getötet werden, auch nicht „liebevoll“, sondern gar nicht.

Wir Menschen sind den Tieren nicht Erbarmen schuldig, sondern Gerechtigkeit!

Posted in: Themen | Tagged: Frauenbewegung, Mutter, Muttertag, Tiere, Tiermutter

Esther, das Wunderschwein

Posted on Dezember 15, 2016 Leave a Comment

esther

Steve Jenkins, Derek Walter mit Caprice Crane, Esther, das Wunderschwein, btb Verlag, München 2016

Zwei Männer, zwei Hunde, zwei Katzen und ein Schwein. Das Ergebnis? Die ganz große Liebe. Sie beginnt damit, dass eine Bekannte Steve Jenkins fragt, ob er nicht ein Minischwein adoptieren wolle. Als spontaner Mensch und Tierfreund sagt er zu, trotz des Wissens, dass sein Lebensgefährte Derek nicht begeistert sein wird. Nach anfänglicher Skepsis willigt Derek ein und sie behalten das angebliche Minischwein in ihrem kleinen Bungalow in Toronto. Was sie nicht wissen: Ab jetzt wird nichts mehr so sein wie vorher. Denn aus Esther wird innerhalb drei Jahren ein ausgewachsenes Hausschwein von 335 Kilo. Eine charakterstarke Persönlichkeit, die weiß was sie will und gegebenenfalls lautstark protestieren kann. Und ein Lebewesen, das viel Liebe zu geben hat. Aber Steve und Derek auch schwer beschäftigt. Denn wie bekommt man ein Schwein eigentlich stubenrein? Es folgen Zeiten der Verzweiflung und es fließen Tränen. Aber eines wissen beide: Ohne Esther können sie nicht mehr leben. Doch wie soll das in einem Bungalow mitten in der Stadt funktionieren? Sie leiten einen neuen Lebensabschnitt ein und beschließen, per Crowdfunding ein Lebenshofprojekt für ehemalige Nutztiere zu finanzieren.

Durch Esther werden aus Tierfreunden, die Frühstücksspeck lieben, dafür Gemüse nicht ausstehen können, vegane Tierschutzaktivisten, die Nutztiere als „Opfer unseres Lebensstils“ betrachten. Selbstbeobachtend beschreiben sie diesen Prozess der Wandlung und zeigen, dass sich auch die größten Gewohnheiten ändern lassen: durch Mitgefühl und das Hinterfragen seines eigenen Handelns. Dabei beschreiben die Autoren ehrlich, liebevoll und mit einer guten Portion Humor ihren Lebenswandel. Dazu scheuen sie sich nicht, auch in hochemotionalen Szenen selbst mal auf die Schippe zu nehmen. Und sie schaffen es, nach der Lektüre des Buches den Leser mit völlig verklärtem Blick dreinschauen zu lassen.

Das Buch ist ein herzerwärmendes Plädoyer für alle Tiere, ihre unterschiedlichen Charaktere und für mehr Mitgefühl. Aber Achtung: Das Buch macht süchtig!

Zu den Autoren:

Steve Jenkins und Derek Walter sind heute weltweit bekannte Tierschutzaktivisten. Sie betreiben seit 2014 in Campbellville, Ontario einen Gnadenhof für ausgediente und misshandelte „Nutztiere“, die Happily Ever Esther Farm.
Caprice Crane ist eine international erfolgreiche und vielfach preisgekrönte Roman- und Drehbuchautorin.

Zur Website: Esther, das Wunderschwein

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Posted in: Neueste Rezensionen | Tagged: Buchrezension, das Wunderschwein, Esther, Schweine, Tiere, Tierrecht, Veganismus

Tierisch intelligent – trotzdem in Gefangenschaft

Posted on Juni 9, 2016 Leave a Comment

Kakadus, die Schlösser öffnen, Elefanten, die sich im Spiegel erkennen, Wölfe, die ihre Kooperationsfähigkeit bei einem Schnurrziehtest beweisen. Affen, die den Gebrauch von Instrumenten zeigen und Krähen, die Werkzeuge basteln. Wissenschaftler untersuchen Verhaltensweisen der Tiere, die Rückschlüsse auf Kommunikation, Werkzeuggebrauch, Lern-, Spiel- und Erkundungsverhalten geben sollen. Trotzdem erkennen manche die erzielten kognitiven Leistungen nicht gleich an. Die Skepsis bleibt: Können Tiere denken?

Black raven

Also müssen Papageien ihre Wünsche auf Englisch auszudrücken lernen und Affen sich durch Gebärden und Symbole mit mensch zu verständigen. So trägt der Bonobo „Kanzi“ seine Symboltafel ständig mit sich herum, damit er durch Zeigen mit seinen Betreuern „reden“ kann. Um seine Gedanken auszudrücken, hat er sogar eigene Symbolkombinationen erfunden. „Großartig“, mag mancher denken. Stellt sich doch heraus: Der Unterschied zwischen Mensch und Tier ist kleiner als gedacht. Gemessen an einem Maßstab, der von Wissenschaftlern gesetzt wurde: Das Tier muss genau dieses Experiment meistern. Fällt es durch, läuft es Gefahr nicht intelligent genug zu sein, um mit dem Menschen mithalten zu können.

 

Ist dieser wissenschaftlicher Maßstab absolut? Zudem die Versuchstiere in Gefangenschaft, somit unter Bedingungen leben, die nicht ihrer natürlichen Umgebung entsprechen?

Drehen wir den Spieß um und spielen „Planet der Affen“. Stellen wir uns vor, ein Affe setzt einen Menschen in ein umzäuntes Gebiet und schaut, wie dieser Mensch darin zurechtkommt. Den Maßstab, nachdem die menschliche Leistung beurteilt wird, setzt der Affe. Findet der Mensch etwas Essbares? Kann er mit den Dingen, die sich in seinem Umfeld befinden ein Werkzeug bauen? Vor allem: Kann dieser Mensch mit dem Affen auf einer ihm verständlichen Art kommunizieren? Schafft es der Mensch nicht, dem Affen seine Fähigkeit zu denken aufzuzeigen, hat Letzterer auch keinen Beweis dafür. Pech gehabt.

Dieses Beispiel zeigt, wie absurd und arrogant das Verhalten mancher Wissenschaftler gegenüber Tieren ist. Sie unterziehen letztere Tests nach menschlichen Maßstäben. Im Gegenzug geben sie vielen Tieren Nummern statt Namen, um sie nicht zu vermenschlichen. Die Schimpansenforscherin Jane Goodall beging genau diese „blasphemische Tat“ der Vermenschlichung von Tieren. Trotzdem fand sie als Erste heraus, dass Schimpansen Werkzeuge benutzen – in der Feldforschung, nicht in deren Gefangenschaft.

„Wildtiere im Feld zu beobachten, ist eine zentrale Forderung der Verhaltensforschung. Die Tiere müssen mit sorgfältigen und gut durchdachten Beobachtungsstrategien, Datenerfassung und ethisch vertretbaren Methoden untersucht werden…in Gefangenschaft ist das kaum zu erreichen.“ (1)

Verhaltensforscher, die sich die Mühe machten sich zu den Tieren in ihren natürlichen Lebensräumen zu begeben und sich auf ihre Welt einzulassen, beobachteten noch mehr: Schimpansen können ihre Werkzeuge den Erfordernissen anpassen: Sie benutzen bis zu vier unterschiedlich lange Stöckchen, um Honig aus einem Bienenstock zu fischen. Auch manche Vogelarten, wie die Neukaledonienkrähe können Werkzeuge herstellen. Letztere fertigt Sonden und Haken aus Stöckchen und Blattstielen, um damit in den Palmkronen nach versteckten Maden zu stochern.

Beobachtungen in natürlicher Umgebung zeigten auch, dass Tiere über ein Bewusstsein verfügen: Sie erkennen Dinge in der Welt, nehmen diese wahr und sind zu zielgerichtetem Handeln fähig. Delfine ahmen die Körperhaltung von Menschen nach. Schützenfische beobachten erfahrenere Artgenossen und lernen so Insekten mit einem Wasserstrahl aus dem Maul gezielt aus den Büschen zu schießen. Buschhäher wissen, dass ihre Artgenossen Diebe sind und dass verstecktes Futter faulen kann. Und rangniedere Menschenaffen verstecken ihre Nahrung vor dem Chef und machen sich sogar hinter seinem Rücken an die Weibchen heran. 

Aber auch Menschen, die mit Tieren zusammenleben, finden einiges heraus: Die Autorin Sy Montgomery berichtet von dem Schwein Christopher, das bei ihr lebte. Dieser konnte das Tor von seinem Verschlag problemlos öffnen: Riemen mit Karabinerhaken oder ein schwerer Riegel, der seitlich verschoben und eingehakt wurde – nichts konnte Christophers Abenteuerlust aufhalten. (2) Manche Katzen machen es ihren menschlichen Mitbewohnern gleich und bedienen sich aus den Kühlschränken. Und meine Ratten bedienten sich in großartiger Zusammenarbeit (inklusive Ablenkungsmanöver) direkt von meinem Teller. Auch sie haben mir deutlich gezeigt: Sie sind zu Kooperation und gegenseitiger Hilfeleistung durchaus fähig. Dies setzt voraus, dass sie Fähigkeiten und Wünsche anderer erkennen können. Mensch muss sie dazu nicht in Laborkäfigen einsperren, einer Ratte Schmerzen zufügen, um dann zu beobachten, wie die andere ihr zu Hilfe eilt.

Vampirfledermäuse handeln nach der Devise „geben und nehmen“. Sie verlassen jede Nacht ihre Höhle, um Blut zu trinken. Dabei teilen diejenigen, die Blut getrunken haben, ihre Mahlzeit mit denen, die nicht erfolgreich waren. Vor allem mit denen, von welchen sie auch schon etwas erhalten haben.(3) Tiere unterstützen sich nicht nur durch Futterlieferung, sondern riskieren auch ihr Leben- sogar für nicht-verwandte Artgenossen: Ein alter Elefant ließ sich nicht davon abbringen, einem in Schlamm steckendengebliebenem Rhinozeros zu helfen. Obwohl die Verwandten des Jungtiers in heftig angriffen. (4) In Neuseeland bildete eine Delfinschule einen schützenden Kreis um eine Gruppe von Schwimmern, um die Attacke eines weißen Hais abzuwehren. (5)

Neben Menschen gibt es andere nichtmenschliche Tiere, die kulturelle Verhaltensweisen zeigen. Je nachdem, in welcher Gruppe sie leben, folgen sie eigenen Traditionen, die sie an nachfolgende Gruppenmitglieder weitergeben. Der japanische Ökologe Kinji Imanishi beobachtete die Esskultur der Makaken auf der Insel Koshima: Sie trugen die mit Erde verdreckten Süßkartoffeln zu einem Fluss und wuschen sie dort. Eine andere Gruppe ernährte sich von Knollen, die sie aus dem Boden gegraben hatten. Dieses Verhalten kam in keiner anderen Gruppe vor.

Der Tierpsychologe und Verhaltensforscher Otto Koehler entdeckte durch geduldiges, präzises Beobachten, dass Vögel sogar Dialekte beherrschen. Obwohl Tiere Wörter scheinbar nicht zu einem grammatikalisch, nach menschlichen Maßstäben korrekten Satz zusammenbauen können, verständigen sie sich miteinander. Mensch mag zwar eine komplexere Kommunikation besitzen, aber unsere Sinnesorgane sind im Gegensatz zu vielen Tieren verkümmert. Und auch unser menschliches Denken ist eine Mischung aus Gelerntem, Sprache, Kultur, Intuition und ja, Instinkt.

„Intelligenz ist kein Wert;… aus ethischer Sicht sollte es keine Rolle spielen, wie intelligent eine andere Art oder ein anderes Individuum sind- schließlich erschießen wir auch keine Menschen, nur weil sie schlechte Schüler waren. “ (6) 

Wir müssen nicht Versuchsanordnungen an eingesperrten Tieren ständig überholen. Herausfinden, wie hoch die tierische Intelligenz in einer menschlichen Umgebung ist. Wie klein genau der Unterschied zwischen Mensch und Tier ist. Es sei denn, wir haben Angst unsere Stellung als „Krone der Schöpfung“ auf dieser Welt zu verlieren. Denn wie könnte mensch sonst rechtfertigen, Tiere in Tierschauen und Zirkussen auszubeuten. Sie in Zoos und Laboratorien gefangen zu halten, in Letzterem zudem zu quälen und zu missbrauchen. Sie in Massentierhaltungen zu misshandeln und anschließend abzuschlachten?

Tiere sind, wie der Mensch, empfindungsfähige Lebewesen mit verschiedenen Emotionen, Charaktere, einem eigenen Bewusstsein, Intelligenz und Sprache. Sie müssen uns nicht komplett gleichen, genauso wie kein Mensch exakt dem anderen gleicht. Fakt ist, wir sind alle Lebewesen, egal welcher Spezies. Nicht höher und nicht niedriger als ein anderes, sondern verschieden.

„Und in beiden Augenpaaren – in dem des Tieres und in dem des Menschen – ist es das gleiche Leben, das schüchtern zum anderen drängt.“ (7)

 

 

 

 

Quellen:

(1) Marc Bekoff, Colin Allen, Biologen in Encyclopedia of Animal Behavior

(2 )Sy Montgomery, Das glückliche Schwein. Vom Leben mit einem außergewöhlichen Freund.Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, 2007

(3) (5) Bekoff Marc, Pierce Jessica, Vom Mitgefühl der Tiere. Verliebte Eisbären, gerechte Wölfe und trauernde Elefanten, Franckh-Kosmos Verlags GmbH & Co. KG, Stuttgart 2011

(4) Karine Lou Matignon, Was Tiere fühlen, 2006 Frederking & Thaler Verlag GmbH, München

(6) Jeffrey Masson, Susan McCarthy, Wenn Tiere weinen, Rowohlt Verlag, Reinbek 1996

(7) Iwan Sergejewitsch Turgenjew (*28. Oktober 1818 –  † 22. August 1883), russischer Schriftsteller

Foto:

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