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Das Tier- und Tierrechtsblog

Author: Steff

Spinat-Tofu-Quiche

Posted on Juli 7, 2016 Leave a Comment

(circa 8 Stücke)

 
Quiche

 

 

 

 

 

 

 

Für den Mürbeteig:

200 g Mehl

100 g vegane Butter

50 ml kaltes Wasser

Für den Belag:

2 Zwiebeln

100 g Räuchertofu

6 TL Ei – Ersatz (plus 6 EL Wasser)

2 Knoblauchzehen

4 – 5 EL Sojamilch

750 g Blattspinat (TK)

300 g Tofu

Salz, Pfeffer, Muskat nach Gusto

Zubereitung:Quiche3

Für den Teig die Butter erhitzen, sodass sie schön flüssig wird. Diese zu dem Mehl geben, das kalte Wasser dazugießen und schnell verkneten. Dann zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und 30 Minuten kühlen.

Die Zwiebeln würfeln, den Knoblauch feinhacken und alles zusammen in einer Pfanne andünsten. Den Räuchertofu in kleine Würfel schneiden und dazugeben. Den Spinat und 5 -6 EL Wasser unterrühren und 15 Minuten dünsten lassen. Mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen. Die Sojamilch mit dem Ei-Ersatz, dem Tofu und etwas Salz und Pfeffer mit dem Stabmixer pürieren. Anschließend die Mischung unter den Spinat heben.

Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und eine gefettete Tarteform (falls nicht vorhanden: Eine runde Kuchenform geht auch!) damit auskleiden. Den Spinatbelag auf dem Boden verteilen und im Ofen auf der mittleren Schiene bei 200 °C etwa 45 Minuten backen.

 

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Posted in: Veganorama | Tagged: Quiche, Spinat, vegan

Mastanlagen – wie lange noch?

Posted on Juni 23, 2016 Leave a Comment
Quelle: Animal Rights Watch e.V. (ARIWA)
Quelle: Animal Rights Watch e.V. (ARIWA)

Die Zahl der VegetarierInnen und VeganerInnen in Deutschland wächst. Parallel dazu wächst die Tierindustrie in Deutschland. Größer und größer wird sie, vor allem in Ostdeutschland. Trotz Diskussionen über Tierquälerei, Umweltbelastungen und Überproduktion. Klingt paradox, ist aber so.

Die größten Mast- und Zuchtanlagen befinden sich, laut Fleischatlas 2016, in Mecklenburg – Vorpommern: Eine der größten Ferkelfabriken Europas steht im Landkreis Vorpommern-Greifswald. Fast 10 600 Muttersauen fristen hier ihr Dasein, plus etwa 250 000 Ferkel, die darin jährlich auf diese Welt kommen. Im gleichen Landkreis stehen 18 000 Tiere in einer Rindermastanlage. In Vorpommern-Rügen sind 966 000 Hähnchen in den Anlagen eingesperrt. Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sind jedoch die Zentren für die Schweinehaltung – allen voran der Kreis Vechta, bei Cloppenburg.

Aber: Immer weitere Anlagen werden beantragt.

Und sie werden immer größer. Kein Wunder, bei den ganzen Vorteilen, welche diese Betriebe genießen: Sie können billiger Betriebsmittel einkaufen. Die Bodenbearbeitung zusammenhängender und großer Flächen ist ökonomischer, zudem erhalten sie mehr Geld durch die Flächenprämien der EU. Die Forderung der Ernährungsindustrie nach Mindestmengen bei der Anlieferung stärkt sie zusätzlich.

Für alle wirtschaftlichen Vorteile ist gesorgt. Die industrielle Tierhaltung wird sogar gefördert, mit Fördermittel aus dem Agrainvestitionsförderprogramm (AFP), ein deutschlandweites Förderinstrument. In Mecklenburg-Vorpommern, das Land der „Megaställe“ (1), bekamen damit zwischen 2007 und 2011 935 Agrarunternehmen einen Zuschuss – insbesondere im konventionellen Bereich. Zwar passte die Landesregierung ihre Förderkriterien an und setzte auf etwas mehr Tierschutz und ökologische Tierhaltung, konventionelle Anlagen werden „unter bestimmten Umständen“ trotzdem weitergefördert. Auch andere Landesregierungen wie beispielsweise in Hessen, die mehr auf die Förderung von Bauernhöfen setzen, unterstützt den Bau konventioneller Ställe: 20 Prozent für Ställe ohne Auslauf und Tierschutzleistungen, 40 Prozent für Anlagen, die „geringfügig mehr Tierschutz bietet als gesetzlich zwingend“. (2)

Genügend Kontrolleure, die Verstöße gegen das Tierschutzgesetz melden könnten, gibt es für diese geförderten Mast- und Zuchtanlagen aber nicht. Seltsam. Schlimmer noch, gegenüber Großbetrieben, die wirtschaftlich wichtig sind, zeigen sich Kreisbehörden eher nachsichtig. So enthüllen Tierrechtsorganisationen wie Animal Rights Watch beispielsweise regelmäßig Fälle, die gegen das geltende Tierschutzgesetz verstoßen, und erstatten oftmals Strafanzeigen. Doch in vielen Fällen werden Ermittlungen ergebnislos eingestellt – wenn sie überhaupt erst aufgenommen werden. Entweder sind die Schmerzen nicht lang anhaltend oder wiederholend, in anderen Fällen nicht erheblich, kurzum: nicht tierschutzwidrig. (3)

Quelle: Animal Rights Watch e.V. (ARIWA)
Quelle: Animal Rights Watch e.V. (ARIWA)

Und nicht nur das: Laut des Vereins Rettet den Regenwald e.V. hat Deutschland den Bau von zwei Käfigbatterien in der Ukraine mit Bürgschaften abgesichert. Es finanziert also mit öffentlichen Geldern tierquälerische Haltung im Ausland, die in Deutschland verboten sind.

Folglich klingt es gerade zu zynisch, dass sich der Bund laut zeit.de bei der Forderung nach eines deutschlandweiten Kükentötungsverbots dagegen aussprach, da „Gefahr bestehe, dass die Brütereien ihre Arbeit ins Ausland verlagern“.

Mastanlagen belasten die Umwelt. Gerade in den Regionen, wo die meisten Tiere gezüchtet und gemästet werden, ist die Grundwasserqualität durch die hohe Nitratbelastung schlecht. Die Anlagen stoßen immense Mengen an Gülle aus, die auf Äckern und Grünland verteilt werden müssen. Böden, Biotope und alle Gewässer werden folglich mit Nitrat überdüngt. Die Gewässer des nördlichsten Bundeslandes mit samt den Meeren vor seinen Küsten sind bereits im schlechten Zustand. Dabei haben sich alle Mitgliedsstaaten mit der EU-Wasserrahmenrichtlinie von 2000 dazu verpflichtet, bis 2015 alle Wasservorkommen in einem guten ökologischen Zustand umzuwandeln: die Flüsse, die Küstengewässer der Nord-und Ostsee und das Grundwasser. Die Konsequenz? Keine klaren bundesweit einheitlichen Grenzen. Vieles ist auf Länderebene geregelt oder muss dort umgesetzt werden. Laut Fleischatlas 2016 soll die Bundesregierung sogar auf eine Verlängerung der Frist bis 2027 zielen.

Hinzu kommt der Ammoniakausstoß in die Luft. Zwar gibt es nun die Biogasanlage, die ein Teil der Gülle in Energie umwandelt – dies bleibt mit Blick auf die Luftverschmutzung aber eher wirkungslos. Laut des Sachverständigenrates für Umweltfragen (SRU) spielt die Landwirtschaft bei der Emissionsminderung eine Schlüsselrolle. Also forderte auch der SRU die Bundesregierung auf, Stickstoffeinträge aufgrund von Umwelt – und Gesundheitsschutz beträchtlich zu reduzieren.

Trotzdem werden Mastanlagen weiterhin genehmigt.

Eine weitere Belastung für Böden und Gewässer ist der Anbau von Futtermittel wie Soja oder Mais. Für die industrielle Tierhaltung benötigt man mehr Futtermittel – je mehr Fleisch die Menschen in sich hineinschlingen, desto mehr Tiere und Futtermittel sind nötig. Von nichts kommt auch nichts. Diese Futtermittel werden in Monokultur angebaut und erfordert eine starke Düngung, nicht nur mit Gülle. Also steigt der intensive Ackerbau mit gentechnisch verändertem Soja und synthetischen Düngern plus Pestiziden wie Glyphosat. Dieses Totalherbizid tötet jede Pflanze auf einem gespritzten Feld ab, es sei denn, sie ist entsprechend gentechnisch verändert. Die Folgen sind weniger Wildpflanzen auf und neben den Ackerflächen und weniger Lebensraum für noch weniger Insekten – die Hauptnahrung für andere Tiere wie etwa Vögel. Die landschaftliche und biologische Vielfalt nimmt folglich stetig ab, somit auch der natürliche Lebensraum von Wildtieren – im In- und Ausland. So ist die Hauptursache für die Zerstörung des Regenwaldes die Rinderzucht, mehr noch die gesamte Nutztierindustrie und der Anbau der dazu benötigten Futtermittel. Für die Förderung von Glyphosat ist Geld vorhanden: Über die Agrar-Umwelt-Programme der Bundesländer werden jedes Jahr Millionen von Euro für das Versprühen von Glyphosat bewilligt.

Überall wird mit Ausnahmeregelungen gearbeitet, selbst wenn es das Wohlergehen von Umwelt und Mensch betrifft, von Tieren ganz zu schweigen. Dafür freuen sich Investoren aus anderen (Bundes -) Ländern mit verschärften Umweltauflagen. Diese suchen gerade diese Regionen auf, in denen die Auflagen ihr Geschäft noch nicht behindern. So steigt die Fleischproduktion weiter und weiter. Die Überproduktion ist im vollen Gange.

Aber: Mastanlagen werden immer weiter gebaut.

So übersteigt die niedersächsische Schweinefleischproduktion schon seit 2005 den Verbrauch in Deutschland. Macht nichts, dann exportiert mensch Fleisch und Fleischprodukte ins Ausland – inzwischen in 125 Ländern weltweit. Auch nach Afrika, größtenteils aber Reste aus der heimischen Produktion, die europäische Fleischkonsumenten nicht so gerne mögen. Uninteressant ist dabei, dass die niedrigen Preise dort die lokalen Märkte ruinieren. Das Gleiche geschieht nebenbei mit der Milch: Auch hier besteht eine Überproduktion. Beschämend, denkt man an das ganze Leid der Kuhmütter und deren Kälber. Nicht so für die Milchindustrie: Diese kurbelt einfach den Weltmarkt an und exportiert. Immerhin war Deutschland letztes Jahr vor allem beim Export von Milchpulver erfolgreich – vorwiegend in den Drittstaaten.

Mit neuen Mastanlagen kommen neue „Verarbeitungsanlagen“, auch Schlachthöfe genannt. Riesige Tötungsanlagen, die sich rund um die Gebiete konzentrieren, wo sich die Mastanlagen befinden. Im Standort Wietze in Niedersachsen nahm 2011 schon der größte Geflügelschlachthof den Betrieb auf. Über 40 000 Tiere entreißt mensch hier täglich gewaltsam aus dem Leben.

Ein weiteres Problem der riesigen Tötungsanlagen? Es gibt, trotz der vielen Mastanlagen, zu wenig Tiere, die getötet werden können. Die Schlachthöfe müssen ausgelastet werden, schließlich müssen für die Produktionsmittel genügend Beschäftigungsmöglichkeiten bestehen. Folglich nehmen auch die Tiertransporte zu. Über Hunderte von Quadratkilometern karrt mensch die Tiere nun heran. Dabei übertrampeln und verletzten sie sich (manche tödlich) wegen Überladung und Stress oder verdursten aufgrund fehlender Wasserversorgung plus Überschreitung der Transportzeit. Und auch hier: ungenügende bis fehlende Tierschutzvorgaben und mangelnde Kontrolle. Das Entscheidende ist, die kostspieligen Schlachtanlagen sind nicht unterfordert.

Bei der Schlachtung geht es mit der Qual der Tiere gleich weiter. Alles muss schnell gehen, Zeit ist Geld. Also bleibt kaum eine Minute für das Betäuben, Abstechen und Entbluten. Bis zu 70 Rinder pro Stunde und bis zu 750 Schweine müssen ihr Leben lassen, bei Hühnervögeln noch viel mehr. Bei dieser Geschwindigkeit ist es nicht verwunderlich, dass Fehlbetäubungen vorkommen. Die Fehlerquote liegt bei etwa neun bis zwölf Prozent (5). Die Tiere, die darunter fallen, werden bei vollem Bewusstsein erstochen und entblutet.

Aber: Mastanlagen werden weiter gefördert.

Laut dem Bündnis Tierfabriken-Widerstand kündigte Brandenburgs Landwirtschaftsminister an, noch mehr Massentierhaltung in das Bundesland zu holen.

In dem Oranienburger Ortsteil Zehlendorf planen Investoren aus Holland und Niedersachsen zwei Legehennen-Anlagen, in denen jeweils 21 000 Tiere „Platz haben“. Zum Leid der Tiere, die keine Stimme haben. Die Anwohner, die keine Lust auf den Gestank von Tierkot, Verunreinigung von Feldern und die Beeinträchtigung des Grundwassers haben, sind schon vorgewarnt. Denn sollte das Vorhaben genehmigt werden, haben auch sie keine Stimme. Warum? „Es sind zu wenige Hennen geplant“.

Ein Ende der Förderung von Massentierhaltung ist leider noch nicht in Sicht. Stattdessen versucht sich manch Fleischerzeuger zusätzlich in der Herstellung vegetarischer und veganer Produkte, um auch hier ein Stück vom Kuchen zu erhalten – während in seinen Anlagen und den Schachthöfen die verängstigten und gequälten Tiere weiter um ihr Leben schreien. Derweil Produkte von Firmen mit rein veganem Sortiment, denen wirklich Tiere, Menschen und Umwelt am Herzen liegen, aus den Supermarktregalen schleichend verschwinden.

Quellen:

(1) (2) (4) Fleischatlas 2016

(3) http://www.ariwa.org/aktivitaeten/780-wie-behoerden-tierquaelerei-ermoeglichen.html

http://www.zeit.de/wirtschaft/2016-05/oberverwaltungsgericht-muenster-kueken-landwirtschaft-schreddern-massentoetung

http://www.ariwa.org/aktivitaeten/aufgedeckt/recherchearchiv/1126-ermittlungen-eingestellt.html

http://www.maz-online.de/Lokales/Oberhavel/Oranienburg/42-000-Legehennen-in-Zehlendorf-geplant

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/fluesse-und-seen-in-deutschland-sind-zu-dreckig-eu-wasserrahmenrichtlinie-a-1072808.html

http://www.bund.net/aktiv_werden/aktionen/glyphosat_verbieten/kurzinfo/fragen_und_antworten/#c79749

http://www.bund-sh.de/fileadmin/bundgruppen/bcmslvsh/stellungnahmen/2015/2015-06-22_Gemeinsame_SN_BUND-WWF-NABU_WRRL-2016-2021_mit_Gliederung.pdf

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Posted in: Themen | Tagged: Mastanlagen, Nutztiere, Umwelt

Tierisch intelligent – trotzdem in Gefangenschaft

Posted on Juni 9, 2016 Leave a Comment

Kakadus, die Schlösser öffnen, Elefanten, die sich im Spiegel erkennen, Wölfe, die ihre Kooperationsfähigkeit bei einem Schnurrziehtest beweisen. Affen, die den Gebrauch von Instrumenten zeigen und Krähen, die Werkzeuge basteln. Wissenschaftler untersuchen Verhaltensweisen der Tiere, die Rückschlüsse auf Kommunikation, Werkzeuggebrauch, Lern-, Spiel- und Erkundungsverhalten geben sollen. Trotzdem erkennen manche die erzielten kognitiven Leistungen nicht gleich an. Die Skepsis bleibt: Können Tiere denken?

Black raven

Also müssen Papageien ihre Wünsche auf Englisch auszudrücken lernen und Affen sich durch Gebärden und Symbole mit mensch zu verständigen. So trägt der Bonobo „Kanzi“ seine Symboltafel ständig mit sich herum, damit er durch Zeigen mit seinen Betreuern „reden“ kann. Um seine Gedanken auszudrücken, hat er sogar eigene Symbolkombinationen erfunden. „Großartig“, mag mancher denken. Stellt sich doch heraus: Der Unterschied zwischen Mensch und Tier ist kleiner als gedacht. Gemessen an einem Maßstab, der von Wissenschaftlern gesetzt wurde: Das Tier muss genau dieses Experiment meistern. Fällt es durch, läuft es Gefahr nicht intelligent genug zu sein, um mit dem Menschen mithalten zu können.

 

Ist dieser wissenschaftlicher Maßstab absolut? Zudem die Versuchstiere in Gefangenschaft, somit unter Bedingungen leben, die nicht ihrer natürlichen Umgebung entsprechen?

Drehen wir den Spieß um und spielen „Planet der Affen“. Stellen wir uns vor, ein Affe setzt einen Menschen in ein umzäuntes Gebiet und schaut, wie dieser Mensch darin zurechtkommt. Den Maßstab, nachdem die menschliche Leistung beurteilt wird, setzt der Affe. Findet der Mensch etwas Essbares? Kann er mit den Dingen, die sich in seinem Umfeld befinden ein Werkzeug bauen? Vor allem: Kann dieser Mensch mit dem Affen auf einer ihm verständlichen Art kommunizieren? Schafft es der Mensch nicht, dem Affen seine Fähigkeit zu denken aufzuzeigen, hat Letzterer auch keinen Beweis dafür. Pech gehabt.

Dieses Beispiel zeigt, wie absurd und arrogant das Verhalten mancher Wissenschaftler gegenüber Tieren ist. Sie unterziehen letztere Tests nach menschlichen Maßstäben. Im Gegenzug geben sie vielen Tieren Nummern statt Namen, um sie nicht zu vermenschlichen. Die Schimpansenforscherin Jane Goodall beging genau diese „blasphemische Tat“ der Vermenschlichung von Tieren. Trotzdem fand sie als Erste heraus, dass Schimpansen Werkzeuge benutzen – in der Feldforschung, nicht in deren Gefangenschaft.

„Wildtiere im Feld zu beobachten, ist eine zentrale Forderung der Verhaltensforschung. Die Tiere müssen mit sorgfältigen und gut durchdachten Beobachtungsstrategien, Datenerfassung und ethisch vertretbaren Methoden untersucht werden…in Gefangenschaft ist das kaum zu erreichen.“ (1)

Verhaltensforscher, die sich die Mühe machten sich zu den Tieren in ihren natürlichen Lebensräumen zu begeben und sich auf ihre Welt einzulassen, beobachteten noch mehr: Schimpansen können ihre Werkzeuge den Erfordernissen anpassen: Sie benutzen bis zu vier unterschiedlich lange Stöckchen, um Honig aus einem Bienenstock zu fischen. Auch manche Vogelarten, wie die Neukaledonienkrähe können Werkzeuge herstellen. Letztere fertigt Sonden und Haken aus Stöckchen und Blattstielen, um damit in den Palmkronen nach versteckten Maden zu stochern.

Beobachtungen in natürlicher Umgebung zeigten auch, dass Tiere über ein Bewusstsein verfügen: Sie erkennen Dinge in der Welt, nehmen diese wahr und sind zu zielgerichtetem Handeln fähig. Delfine ahmen die Körperhaltung von Menschen nach. Schützenfische beobachten erfahrenere Artgenossen und lernen so Insekten mit einem Wasserstrahl aus dem Maul gezielt aus den Büschen zu schießen. Buschhäher wissen, dass ihre Artgenossen Diebe sind und dass verstecktes Futter faulen kann. Und rangniedere Menschenaffen verstecken ihre Nahrung vor dem Chef und machen sich sogar hinter seinem Rücken an die Weibchen heran. 

Aber auch Menschen, die mit Tieren zusammenleben, finden einiges heraus: Die Autorin Sy Montgomery berichtet von dem Schwein Christopher, das bei ihr lebte. Dieser konnte das Tor von seinem Verschlag problemlos öffnen: Riemen mit Karabinerhaken oder ein schwerer Riegel, der seitlich verschoben und eingehakt wurde – nichts konnte Christophers Abenteuerlust aufhalten. (2) Manche Katzen machen es ihren menschlichen Mitbewohnern gleich und bedienen sich aus den Kühlschränken. Und meine Ratten bedienten sich in großartiger Zusammenarbeit (inklusive Ablenkungsmanöver) direkt von meinem Teller. Auch sie haben mir deutlich gezeigt: Sie sind zu Kooperation und gegenseitiger Hilfeleistung durchaus fähig. Dies setzt voraus, dass sie Fähigkeiten und Wünsche anderer erkennen können. Mensch muss sie dazu nicht in Laborkäfigen einsperren, einer Ratte Schmerzen zufügen, um dann zu beobachten, wie die andere ihr zu Hilfe eilt.

Vampirfledermäuse handeln nach der Devise „geben und nehmen“. Sie verlassen jede Nacht ihre Höhle, um Blut zu trinken. Dabei teilen diejenigen, die Blut getrunken haben, ihre Mahlzeit mit denen, die nicht erfolgreich waren. Vor allem mit denen, von welchen sie auch schon etwas erhalten haben.(3) Tiere unterstützen sich nicht nur durch Futterlieferung, sondern riskieren auch ihr Leben- sogar für nicht-verwandte Artgenossen: Ein alter Elefant ließ sich nicht davon abbringen, einem in Schlamm steckendengebliebenem Rhinozeros zu helfen. Obwohl die Verwandten des Jungtiers in heftig angriffen. (4) In Neuseeland bildete eine Delfinschule einen schützenden Kreis um eine Gruppe von Schwimmern, um die Attacke eines weißen Hais abzuwehren. (5)

Neben Menschen gibt es andere nichtmenschliche Tiere, die kulturelle Verhaltensweisen zeigen. Je nachdem, in welcher Gruppe sie leben, folgen sie eigenen Traditionen, die sie an nachfolgende Gruppenmitglieder weitergeben. Der japanische Ökologe Kinji Imanishi beobachtete die Esskultur der Makaken auf der Insel Koshima: Sie trugen die mit Erde verdreckten Süßkartoffeln zu einem Fluss und wuschen sie dort. Eine andere Gruppe ernährte sich von Knollen, die sie aus dem Boden gegraben hatten. Dieses Verhalten kam in keiner anderen Gruppe vor.

Der Tierpsychologe und Verhaltensforscher Otto Koehler entdeckte durch geduldiges, präzises Beobachten, dass Vögel sogar Dialekte beherrschen. Obwohl Tiere Wörter scheinbar nicht zu einem grammatikalisch, nach menschlichen Maßstäben korrekten Satz zusammenbauen können, verständigen sie sich miteinander. Mensch mag zwar eine komplexere Kommunikation besitzen, aber unsere Sinnesorgane sind im Gegensatz zu vielen Tieren verkümmert. Und auch unser menschliches Denken ist eine Mischung aus Gelerntem, Sprache, Kultur, Intuition und ja, Instinkt.

„Intelligenz ist kein Wert;… aus ethischer Sicht sollte es keine Rolle spielen, wie intelligent eine andere Art oder ein anderes Individuum sind- schließlich erschießen wir auch keine Menschen, nur weil sie schlechte Schüler waren. “ (6) 

Wir müssen nicht Versuchsanordnungen an eingesperrten Tieren ständig überholen. Herausfinden, wie hoch die tierische Intelligenz in einer menschlichen Umgebung ist. Wie klein genau der Unterschied zwischen Mensch und Tier ist. Es sei denn, wir haben Angst unsere Stellung als „Krone der Schöpfung“ auf dieser Welt zu verlieren. Denn wie könnte mensch sonst rechtfertigen, Tiere in Tierschauen und Zirkussen auszubeuten. Sie in Zoos und Laboratorien gefangen zu halten, in Letzterem zudem zu quälen und zu missbrauchen. Sie in Massentierhaltungen zu misshandeln und anschließend abzuschlachten?

Tiere sind, wie der Mensch, empfindungsfähige Lebewesen mit verschiedenen Emotionen, Charaktere, einem eigenen Bewusstsein, Intelligenz und Sprache. Sie müssen uns nicht komplett gleichen, genauso wie kein Mensch exakt dem anderen gleicht. Fakt ist, wir sind alle Lebewesen, egal welcher Spezies. Nicht höher und nicht niedriger als ein anderes, sondern verschieden.

„Und in beiden Augenpaaren – in dem des Tieres und in dem des Menschen – ist es das gleiche Leben, das schüchtern zum anderen drängt.“ (7)

 

 

 

 

Quellen:

(1) Marc Bekoff, Colin Allen, Biologen in Encyclopedia of Animal Behavior

(2 )Sy Montgomery, Das glückliche Schwein. Vom Leben mit einem außergewöhlichen Freund.Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, 2007

(3) (5) Bekoff Marc, Pierce Jessica, Vom Mitgefühl der Tiere. Verliebte Eisbären, gerechte Wölfe und trauernde Elefanten, Franckh-Kosmos Verlags GmbH & Co. KG, Stuttgart 2011

(4) Karine Lou Matignon, Was Tiere fühlen, 2006 Frederking & Thaler Verlag GmbH, München

(6) Jeffrey Masson, Susan McCarthy, Wenn Tiere weinen, Rowohlt Verlag, Reinbek 1996

(7) Iwan Sergejewitsch Turgenjew (*28. Oktober 1818 –  † 22. August 1883), russischer Schriftsteller

Foto:

© svetlana_cherruty – Fotolia.com

 

 

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Veganer Grillteller auf ecuadorianische Art

Posted on Mai 26, 2016 Leave a Comment

(Churrasco ecuatoriano)

(für etwa 4 Personen)

Der ecuadorianische Grillteller ist eine sehr typische Speise, die im eigentlichen Sinne aus gegrilltem Fleisch, Spiegelei, Pommes frites, Reis, frittierten Bananen, Tomatensalat, Avocado und Chilisoße besteht. Ich habe es in ein Essen ohne Tierqual geändert, da die restlichen Zutaten ja sehr lecker sind: Statt Fleisch Seitan, das Spiegelei bleibt ganz weg, alles andere wird beibehalten. Dieses Gericht ist etwas aufwendiger, aber es lohnt sich!

churrasco ecuadoriano

 

 

 

 

 

 

Zutaten:

Für den Seitan:

  • 1 Tasse Seitan-Fix
  • 1 Tasse Wasser
  • Gemüsebrühe

Für die Marinade:

  • Knoblauchzehen, gepresst
  • 1 EL Kreuzkümmel (gemahlen)
  • Paprikapulver rosenscharf, Salz und Pfeffer nach Gusto

Für die Pommes frites:

  • 8-10 Kartoffeln
  • Pflanzenöl
  • Salz

Für den Reis:

  • 400 g langkörniger Reis
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1/2 TL Pflanzenöl
  • Salz nach Gusto

Für die frittierte (Koch-)Bananen:

  • 2 reife Bananen (½ Banane pro Person/Teller)
  • Pflanzenöl

Restliche Beilagen:

  • zwei Avocados
  • Eisbergsalat
  • Chilisoße (siehe ecuadorianische Tortillas)
  • Tomatensalat (siehe ecuadorianischer Tomatensalat)

 

Zubereitung:

Seitan:

Wasser mit Gemüsebrühe stark würzen und in einem normalen großen Kochtopf zum Kochen bringen. Eine Tasse Seitan in eine Schüssel geben, eine Tasse Wasser hinzufügen, vermengen und zu einem elastischen Teig verarbeiten. Den Teig zu der Gemüsebrühe dazugeben und etwa 45 Minuten kochen lassen. Dann den die Seitanmasse herausnehmen, abkühlen lassen und in circa 0,5 cm dicke Scheiben schneiden.

Die Seitanscheiben mit dem Knoblauch, Kreuzkümmel, Paprikapulver, Salz und Pfeffer marinieren. Ab und zu wenden.

Pommes frites:

Die Kartoffeln schälen, in Spalten schneiden und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech verteilen. Dann mit etwas Öl bestreichen und Salz bestreuen. Bei 180 °C etwa 30 – 40 Minuten backen, bis sie goldbraun sind.

Für den Reis:

Den Knoblauch fein hacken, in einen Topf mit dem Pflanzenöl geben und etwas anbraten. Den Reis dazugeben und kurz mit anbraten, dann Wasser hinzufügen (1 Tasse Reis zu 2 Tassen Wasser) und bei geringer Hitze köcheln lassen, bis der Reis das Wasser komplett aufgesogen hat.

Avocado halbieren, schälen, den Stein entfernen und in feine Streifen schneiden. Den Eisbergsalat in Streifen schneiden, waschen und abtropfen lassen.

Fritierte (Koch-)Bananen:

Die Bananen schälen und der Länge nach halbieren. Das Pflanzenöl in einer Pfanne bei mittlerer Stufe erhitzen. Die Bananen zu dem heißen Öl in der Pfanne geben, unter häufigem Wenden von beiden Seiten goldbraun anbraten und warm servieren.

Alles zusammen mit der Chilisoße und dem Tomatensalat servieren.

 

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Posted in: Veganorama | Tagged: ecuadorianisch, Grillteller, Seitan, vegan

Ecuadorianischer Tomatensalat

Posted on Mai 26, 2016 Leave a Comment

Der ecuadorianische Tomatensalat dient als Beilage vieler typisch lateinamerikanischen Speisen. Das Besondere daran? Die eingelegten Zwiebeln und der Koriander.

Ecuadorianischer Tomatensalat

 

 

 

 

 

Zutaten:
2 gelbe oder rote Zwiebeln, in feine Ringe geschnitten
der Saft drei großer Zitronen
1 EL Pflanzenöl (ich nehme Rapsöl)
2 reife Tomaten mittlerer Größe, in feine Scheiben oder Stücke geschnitten
2 EL feingehackter Koriander
½ TL Salz
Zubereitung:
1. Die fein geschnittenen Zwiebelringe in eine Schüssel geben, etwas Salz hinzufügen und ein bisschen Zitronensaft darübergießen. Dann mit etwas lauwarmem Wasser bedecken und circa 10 Minuten ziehen lassen.
2. Die Zwiebeln in ein Sieb geben und mit kaltem Wasser abspülen.
3. Den restlichen Zitronensaft zu den Zwiebeln hinzufügen und 30 Minuten ziehen lassen.
4. Schließlich die Tomatenscheiben oder Stücke, das Öl und den Koriander dazugeben, alles gut mischen und mit Salz abschmecken.

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Minestrone aus weißen Bohnen in Tomatensoße mit Reis

Posted on Mai 13, 2016 Leave a Comment

(Für vier Personen)

Minestrone aus weißen Bohnen (3)

Zutaten:

500 – 600 g getrocknete, weiße Bohnen

4-5 große Tomaten

2 Karotten mittlerer Größe

300 g grüne Erbsen

1 grüne Paprika

1 Zwiebel

1 EL Ketchup

Salz und Pfeffer nach Gusto

Für den Reis:

500 g langkörniger Reis

1 Knoblauchzehe

1/2 TL Pflanzenöl

Salz nach Gusto

 

Zubereitung:

Die weißen Bohnen über Nacht in Wasser einweichen. Am nächsten Tag die Bohnen in ungesalzenem Wasser eine Stunde köcheln und danach abtropfen lassen.

Die Tomaten in einem Mixer pürieren. Die Karotten schälen und in Scheiben schneiden. Die Zwiebel und die Paprika in Würfel schneiden. Karotten, Zwiebel und Paprika in eine große Pfanne mit heißem Öl geben und etwas anbraten. Den Tomatensaft dazugeben, die Erbsen unterrühren und etwa 15 Minuten bei geringer Stufe köcheln lassen. Dann die weißen Bohnen unterrühren, ein Esslöffel Ketchup, Salz und Pfeffer hinzugeben und weitere 15 Minuten köcheln lassen.

Für den Reis den Knoblauch fein hacken, in einen Topf mit dem Pflanzenöl geben und etwas anbraten. Den Reis dazugeben und kurz mit anbraten, dann Wasser dazugeben (1 Tasse Reis zu 2 Tassen Wasser) und bei geringer Hitze köcheln lassen, bis der Reis das Wasser komplett aufgesogen hat.

Posted in: Veganorama | Tagged: Minestrone, Reis, vegan, weiße Bohnen

Und er wollte leben …..

Posted on Mai 5, 2016 Leave a Comment

And He Wanted To Live

 

 

 

Stefanie Iwaniuk

Acryl auf Leinwand
50 × 70 cm

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Posted in: Art | Tagged: Schwan, Tierrechtskunst

Ein Hochaus für Schweine

Posted on April 28, 2016 Leave a Comment
Deutsches Tierschutzbüro e.V. / Jan Peifer
Alle Fotos: ©Deutsches Tierschutzbüro e.V. / Jan
Peifer. Verwendet mit freundlicher Genehmigung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein grauer Betonbunker in Maasdorf bei Halle (Sachsen-Anhalt). Einsam steht er da und ragt 25 Meter aus dem Feld hervor, gut durch einen Zaun geschützt. Ein Hochhaus mit sechs Etagen und kleinen Fenstern, in denen selbst nachts scheinbar das Licht brennt. Lange wusste mensch nicht, was im Innern geschieht. Bis ein Rechercheteam des deutschen Tierschutzbüros diesen tristen Klotz nach monatelanger Suche fand: das Schweinehochaus, das lange als Mythos galt. Nun ist es endgültig – Realität.

Das 1969/70 in den DDR-Zeiten errichtete Gebäude gilt als eine „einzigartige Sauanlage„.

So viele Schweine, wie möglich, auf so wenig Grundfläche wie „nötig“ und auf verschiedenen Stockwerken verteilt. Das Agrarmagazin „dlz“ schwärmte von dem streng abgeschirmten Gebäude (natürlich nur aus hygienischen Gründen): Es gehe „Per Lift zum Abferkeln„. Mit regelmäßig TÜV-geprüften Fahrstühlen wohlgemerkt. Für die Technikfans hätte der Klotz noch etwas Besonderes zu bieten – einen ehemaligen Sechszylinder-Schiffsdieselmotor als Notstromaggregat. Dazu noch die kurzen Wege im Gebäude, arbeitstechnische Vorteile, gut geeignet um Personalkosten zu sparen.

Aber was ist mit den Schweinen?

Etwa 500 Zuchtsauen, die durch Züchtung auf Leistung (Produktion von Ferkel) optimiert sind und zeitweise über 1000 Ferkel fristen ihr Dasein hinter den grauen Gemäuern. Weit mehr als die fast 500 Einwohner Maasdorfs, die viel mehr Platz zur Verfügung haben. Würde mensch dieses Gebäude noch gut finden, wenn er es unter gleichen Umständen „bewohnen“ würde? Würde mensch dann noch von „wohnen“ sprechen oder eher von Gefangenschaft in einem Hochsicherheitstrakt?

Laut dem Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben ist es möglich, im Erdgeschoss und im zweiten Stockwerk bis zu 280 tragende Sauen oder noch zu besamende unterzubringen. Auch die Jungsauen­eingliederung kann hier erfolgen: Diese werden hierbei „wenigstens“ drei Wochen isoliert, damit sie sich an die neue Keimflora gewöhnen können und keine Krankheitserreger mit einschleppen. Im dritten Geschoss findet die Aufzucht von bis zu 800 Ferkel statt. Im vierten und sechsten Stock befinden sich Abferkelbuchten, die fünfte Etage besteht aus Gruppenbuchten für 192 tragende Sauen.

Der moderne Transportweg alias „Fahrstuhl“ transportiert die Schweine hin und her. Laut dlz passen etwa drei Sauen oder 50 Ferkel hier hinein.

Die Torturen, die diese Tiere in diesem Hochhaus erleben, zeigen die Bilder des deutschen Tierschutzbüros: Schweine auf engstem Raum unter Neonlicht (die Aufnahmen fanden nachts statt!) eingesperrt. Teils sind sie verletzt, teilweise verdreckt durch eigene Exkremente. So müssen sie in der Enge stehen oder liegen. Ein Grauen für diese reinlichen Tiere. Zusammengepfercht auf Spaltenböden, werden sie die Freiheit niemals sehen oder riechen. Die Muttersauen sind in Abferkelbuchten und Kastenstände eingezwängt, unfähig aufzustehen, geschweige denn sich umzudrehen. Kastenstände beschneiden das Tier dermaßen in seinen Bewegungsmöglichkeiten, dass diese in vielen Ländern wie Großbritannien, Schweden oder Schweiz verboten sind. Aber in der Praxis der deutschen Tierindustrie werden nicht einmal die geltenden Verordnungen eingehalten und Vorschriften aufgrund wirtschaftlicher Interessen weit ausgedehnt.

So heißt es zum Thema Kastenstände beispielsweise in der Nutztierhaltungsverordnung:

§24.4 Kastenstände müssen so beschaffen sein, dass

  1. die Schweine sich nicht verletzen können und
  2. jedes Schwein ungehindert aufstehen, sich hinlegen sowie den Kopf und in Seitenlage die Gliedmaßen ausstrecken kann.

Als Geburtsmaschinen in Einzelkäfigen sind diese Schweine dazu verdammt, besamt zu werden und zu gebären. Würden sie ohne Essen gebären, würde mensch das Futter wohl auch noch einsparen. Teilweise soll sogar keine ordnungsgemäße Fütterung sichergestellt worden sein, sodass dem Betrieb strenge Auflagen verhängt wurden.

Optimale Raumnutzung, mehr Effizienz und zusätzliche Einsparungen. Das lässt manch menschliches Herz in der Agrarindustrie höher schlagen. Ganz nach dem Slogan des Inhabers des Hochhauses, JSR Hybrid Deutschland GmbH:

„Making pork more profitable“, “Schwein profitabler machen”

Die betreffenden Lebewesen, die verletzt und zitternd vor sich hinvegetieren (wie Bilder und Videos des deutschen Tierschutzbüros zeigen) oder tot „in einem baufälligen Verschlag“ liegen, sind hierbei unerheblich. Aber Beschäftigungsmaterial haben sie …… Eine Eisenkette vor ihrer Nase, an ihrem Einzelkäfig angebracht …

Die im Schweinehochhaus geborenen Ferkel erblicken bei ihrem Transport zu einem neuen Mäster oder Züchter zum ersten Mal das Tageslicht. Es sei denn, sie sterben zuvor und landen in Mülleimern vor dem Gelände – entsorgt als „Produktionsausschuss“. Lebendig erwartet sie auch nicht gerade eine gute Behandlung: Aufnahmen des Tierschutzbüros zeigen, wie ein Mitarbeiter die Ferkel mit Tritten und Schlägen mit einer Art Paddel in einen Tiertransporter treibt. Dabei verletzt er auch einige am Kopf.

Hierbei handelte es sich nicht einmal um eine versteckte Kamera. Ein Mitarbeiter (wohl einer externen Firma) erlaubte auf Anfrage das Filmen der Verladung. Nicht auszudenken, wie die Tiere wohl behandelt werden, wenn keine Kamera mitfilmt.

Das Schweinehochaus Europas wird, laut Tierschutzbüro, durch das Land Sachsen-Anhalt und die Europäische Kommission gefördert. Was fördern sie:

Eine einzigartige Mastanlage oder Tierquälerei?

 

 

Posted in: Der Mensch und seine "Nutztiere" | Tagged: Mastanlagen, Schweinehochaus

Abseits der Stechuhr

Posted on April 14, 2016 Leave a Comment

Sein Arbeitstag beginnt morgens um acht, eine Stechuhr gibt es hier nicht. Auf Anweisung seines Vorarbeiters klettert er blitzschnell die Palme empor, bis zu den reifen Kokosnüssen, die er mit geschickten Drehungen von der Palme löst. Dann lässt er sie zu Boden fallen. Er hat gelernt, die Reifen von den Unreifen zu unterscheiden und Anweisungen zu befolgen. Hunderte Kokosnüsse laden er und seine Kollegen so auf die Laster, die sie von einem Pflückstandort zum nächsten transportieren. Eine Mittagspause gibt es, wenn sein Vorarbeiter eine macht, nicht dann, wenn er möchte. Gearbeitet wird bis nachmittags um fünf Uhr. Manchmal kommen Fremde vorbei, die zuschauen, klatschen und rufen. Dann verlangt der Vorarbeiter nicht das gleiche Arbeitspensum wie sonst. Aber er muss öfter herunter, sodass die Zuschauer ihn besser sehen und Fotos von ihm machen können. Manche wollen ihn sogar anfassen und immer, immer diese Leine, damit er nicht wegrennt …

Die Rede ist von einem Affen, genauer von einem Makaken. Er und seine Artgenossen werden in Südthailand, in Indonesien und in einigen Regionen Malaysias zur Arbeit gezwungen. Sie dienen als Helfer bei Kokosnussernten.
Manche von ihnen sind Nachkommen von Eltern, die schon bei Menschen lebten und arbeiten mussten. Andere nehmen Wilderer einfach als Babys ihren stillenden Müttern weg, die vorher erschossen werden. Einige werden aber auch in den Wäldern mit Netzen oder Fallen gefangen.
Ihre Ausbildung, die oft Schläge und Peitsche beinhaltet, dauert in der Regel bis zu zwei Jahren. Jedes Kommando muss sitzen. Während des Trainings und darüber hinaus sind die Affen meist angebunden oder eingesperrt. Manchmal haben sie nur geringe oder gar keine Möglichkeit zu sozialen Kontakten mit anderen Artgenossen. Aber sie lernen die Kokosnüsse zu ernten, zu sortieren und in Säcke zu packen. In einer Affenschule eines buddhistischen Mönches, der auf Liebe und Geduld statt Schläge setzt, lernen sie sogar auf dem Motorrad mit zur Ernte zu fahren. Darf ein Makake überhaupt noch Affe sein?
Allein in fünf Provinzen Thailands gehen 1.200 trainierte Tiere  so täglich ohne Verspätung zu Werke. In Pension dürfen sie mit etwa vierzehn Jahren gehen.
Die Makaken sind zehnmal schneller als Menschen, schaffen bis zu 1.000 Kokosnüsse am Tag. Das Doppelte von dem, was ein Mensch in der Zeit schaffen könnte. Als Dank für diese Leistung hat ein Affe, arbeitet er zu langsam, mit schmerzhaften Konsequenzen zu rechnen.
Und die Geschicklichkeit der angeleinten Affen bei der Kokosnussernte dient dem Menschen gleich doppelt: als wirtschaftliches Kapital der Insel und als Touristenmagnet, wo der Urlauber im Rahmen von Shows deren Können bestaunen kann.
Menschen müssen auch arbeiten, ja. Außerdem werden die Affen ja von den Menschen bei denen sie leben versorgt. Solange sie gut behandelt werden, wo ist das Problem?
Menschen bekommen für ihre Arbeit aber meistens Lohn und freie Tage. Menschen können sich ihren Arbeitsplatz auch größtenteils selbst wählen. Affen würden wohl ein anderes Leben wählen. Ein erfülltes und autonomes Leben, ganz nach ihrem natürlichen Wesen: Sozialen Interaktionen mit anderen, sich paaren, den Nachwuchs aufziehen und frei herumziehen, wann immer sie wollen. Stattdessen verbringen sie ihr Leben in endloser Schufterei und in erzwungenen Gehorsam dem Willen des Menschen gegenüber. Und das alles ohne jeglichen persönlichen Nutzen, geschweige denn Gewinn.

„Affen beschweren sich nicht, verhandeln nicht um Löhne, sie betrügen nicht und haben keine Höhenangst„,

so ein Schild in Chiang Mais ‚Monkey Center‘ über die Vorteile. (2) Sie bestehen auch nicht auf eine Kranken-, Unfall- oder Sozialversicherung.

Tiere auszubeuten ist eigentlich keine Erfindung der heutigen Zeit. Genau genommen würde man die Ausbeutung hier als Sklaverei bezeichnen, wenn es dabei um Menschen ginge. Angeleint, zwar versorgt und (teilweise) bei der Bauernfamilie untergebracht. Trotzdem völlig rechtlos und ihrem Schicksal ausgeliefert, erinnern sie eher an Sklaven auf Baumwollfeldern als an Arbeiter an Fließbändern.
Genau in einem solchen vermeintlichen Randthema (im Vergleich zu Schlachtung, Tierversuchen und anderen Gräueltaten) zeigt sich deutlich die Logik, alles dem Profit zuliebe verwerten zu dürfen. Und die Affen sind beileibe nicht die Einzigen, die ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen müssen. Denken wir an andere Tiere: Esel als Lastentiere, die sich vollbepackt durch Straßen und Berge schleppen. Gequälte Elefanten, deren Willen als Baby gewaltvoll gebrochen wurde, damit Touristen auf ihnen reiten können. Kostümierte und geschminkte Affen als Bespaßung der Urlauber. Pferde, die gezwungen werden, Kutschen durch den lauten Stadtverkehr zu ziehen, für die Romantik und bis zur völligen Erschöpfung. Ponys, die tagein tagaus Runden in sogenannten Ponykarussells drehen müssen, zum Vergnügen von Kind und Kegel. Und diese sind nicht die Einzigen.
In dieser Logik geht es darum, stets zu neuen Höchstleistungen anzutreiben. Genauso wie menschliche Bedürfnisse immer weiter hinter den Bedürfnissen der Effizienz verschwinden, so verschwinden auch die tierischen.

„Der Proletarier wird ausgebeutet. Aber seine Lage ist nicht hoffnungslos. Er kann sich selbst helfen: Er kann sich Bundesgenossen suchen, kann sich organisieren, sagt seinen Peinigern den Kampf an, hat also Aussicht seine Lage zu verbessern.“ (Willi Eichler)

Doch Tiere können nicht für sich sprechen und schon gar nicht sich kollektiv gegen ihre Ausbeuter zur Wehr setzen. Wo es eben keine Tiergewerkschaft gibt und geben kann, ist es, um so wichtiger als Mensch auch für sie zu sprechen und für sie einzutreten. Seine Solidarität genauso auf Tiere anzuwenden.
Sie haben auch ein Recht auf Leben und Verschonung von Gewalt. Das Tier lebt um seines Selbst willen, nicht um dem Menschen zu dienen. Es ist ein Wesen mit eigenem Lebensrecht, sollte nicht vom (menschgemachten) Recht als sachenähnlich angesehen werden, um daraus Profit und Annehmlichkeiten zu schlagen.
Domestikation von Tieren gab es schon immer, Herrschaft auch. Es mag sein, das sich der Umgang mit den sogenannten Nutztieren ändert, indem mensch versucht, eine gewaltfreie Ausbildung anzuwenden, den natürlichen Spieltrieb auszunutzen. Aber das Prinzip bleibt dasselbe. Und man darf mit Sicherheit skeptisch sein, ob es dabei nicht ohnehin weniger um das Wohl des Individuums geht, als vielmehr um die effizienteste Ausbeutung. Affen, die keine Lust mehr haben, oder aufgrund von Misshandlungen aggressiv werden, sind für die Arbeit nicht mehr zu gebrauchen. Sie verlieren so ihren Wert.
In den Quellen für diesen Artikel klingt die Erzählung über die geschickten und schnellen Makaken bei der Ernte wie Bewunderung. Dahinter verschwindet, was wir den Affen dabei eigentlich antun. Denn eigentlich zählt nur der knallharte Wettbewerbsvorteil gegenüber der Ernte durch Menschenhand. Ginge es dem Menschen um das Wohl des Tieres, würde er, anstatt sich über eine möglichst gewaltfreie Ausbildung (wobei wohl nur die körperliche gemeint sein kann) Gedanken zu machen, es gleich in seiner natürlichen Umgebung belassen. Seine Kokosnüsse würde er selbst ernten, seine Lasten aus eigener Kraft tragen und seinen Acker eigenhändig umgraben. Auch wenn er Letzteres meist mithilfe von Maschinen erledigt und kaum dem Tier zuliebe. So dürfte es in diesem, wie in anderen Tierausbeutungsfällen, schwer werden, angesichts von Profit und Effizienz, Menschen aufzuzeigen wie UN-artgerecht und ignorant ihr Streben nach vermeintlich besseren Bedingungen bleibt.

Der Lebenshof „Erdlingshof“ nannte sich früher anders. Er widersprach diesen Verhältnissen mit dem Namen:

Antitierbenutzungshof!

 

Quellen:   

www.stern.de/panorama/wissen/natur/thailands-arbeitsaffen-von-der-schulbank-in-die-palmenwipfel

Zitat von Willi Eichler in: Leo Tolstoi, Clara Wichmann, Elisée Reclus, Magnus Schwantje u.a., Das Schlachten beenden! Zur Kritik der Gewalt an Tieren. Anarchistische, feministische, pazifistische und linkssozialistische Traditionen, Verlag Graswurzelrevolution, Heidelberg 2010

www.natuerlich-reisen.net/tiertourismus-thailand-elephant-riding-tiger-tempel-affenshow

www.thailand-spezialisten.com/thailand-informationen/tierwelt-des-tourismus-in-thailand

www.rp-online.de/panorama/ausland/affen-helfen-bei-der-kokosnuss-ernte

www.thailand-spezialisten.com/thailand-informationen/tierwelt-des-tourismus-in-thailand

www.thailandtourismus.de/urlaub/reiseziele/highlights/koh-samui

www.geo.de/reisen/community/reisebericht/76023/1/Der-Affentrainer

www.zeit.de/1967/06/affen-als-sklaven

www.huffingtonpost.com/nathan-j-winograd/did-an-abused-monkey-pick

 

Fotos:

1- mrfiza – Fotolia.com

2- mapichai – Fotolia.com

 

Posted in: Der Mensch und die Wildtiere | Tagged: Affe, Kokosnuss, Makaken, Tierausbeutung

Chimichangas

Posted on April 1, 2016 Leave a Comment

Chimichanga3

 

 

 

 

 

 

 

Zutaten:

250 g Seitan-Fix

250 ml Wasser

Gemüsebrühe

255 g Kidneybohnen aus der Dose, abgespült und abgetropft

8 Tortillafladen

2 Avocados

½ Eisbergsalat

2 Tomaten

veganer Streukäse

Öl, zum Braten

Salz

Pfeffer

Für die Salsa:

4 reife Tomaten

2-4 Chilischoten (je nach gewünschtem Schärfegrad)

1 Zwiebel, feingehackt

2 Knoblauchzehen

3 EL Olivenöl

Zubereitung der Salsa:

Tomaten würfeln, Chilischoten, Zwiebeln und Knoblauch fein hacken. Alle Zutaten zusammen mit dem Olivenöl im Mixer pürieren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, fertig ist die Salsa für die Füllung der Chimichangas.

Zubereitung der Chimichangas:

Den Seitan mit dem Wasser vermengen und zu einem elastischen Teig verarbeiten. Derweilen Wasser mit Gemüsebrühe stark würzen und in einem normalen großen Kochtopf zum Kochen bringen. Den Teig in feine Streifen schneiden, zu der Gemüsebrühe dazugeben und etwa 45 Minuten kochen lassen.

Anschließend die Streifen mit etwas Öl, Salz, Pfeffer, Knoblauch- und Paprikapulver (rosenscharf) marinieren. Schließlich in wenig Öl unter Wenden braten.

Tomaten in kleine Stücke schneiden. Avocado halbieren, schälen, den Stein entfernen und in feine Streifen schneiden. Den Eisbergsalat in Streifen schneiden, waschen und abtropfen lassen.

Die Weizentortillas im vorgeheizten Backofen einzeln bei 200 °C (Umluft) für circa eine Minute oder in der Pfanne einige Sekunden von beiden Seiten erwärmen.

Den gebratenen Seitan (etwa zwei Esslöffel) und 1-2 Esslöffel Kidneybohnen senkrecht in der Mitte der Tortilla verteilen, darüber 2-3 Esslöffel Salsa geben. Die obere und untere Seite der Tortilla behutsam einschlagen, dann die linke und rechte. Ein wenig Pflanzenöl in einer Pfanne auf mittlerer Stufe erhitzen und die gefalteten Chimichanges kurz auf beiden Seiten goldgelb und knusprig frittieren (mit der Nahtstelle nach unten beginnen).

Die Chimichangas auf einem Teller mit den Avocadoscheiben und Tomatenstückchen belegen. Etwas veganen Käse darüberstreuen und mit Reis und Eisbergsalat servieren.

 

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Posted in: Veganorama | Tagged: Chimichanga, mexikanisch, vegan
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